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Ziel: Verbesserung von Ausdauer, Lauftechnik, Kraftausdauer, Stabilität und Beweglichkeit – gelenkschonend, mit sportartspezifischem Übertrag auf das Laufen.


1. Einleitung & Warm-up (15 Minuten)

Ziel: Aufwärmung der Muskulatur, Mobilisation der Gelenke, Aktivierung des Herz-Kreislaufsystems.

1.1 Lockeres Einlaufen – 5 Minuten

  • Sanftes Joggen im tiefen Wasser mit ruhigen Armbewegungen.
  • Konzentration auf aufrechte Körperhaltung (leichte Rumpfspannung).
  • Warum: Das Aufwärmen erhöht die Muskeltemperatur, verbessert die Bewegungskoordination und bereitet das Herz-Kreislaufsystem auf Belastung vor.

1.2 Mobilisationsphase – 5 Minuten

  • Abwechselnd Knieheben (Skippings) und Fersen-zum-Gesäss.
  • Armkreisen vorwärts/rückwärts im Wechsel.
  • Hüftöffner: grosse, kontrollierte Kreisbewegungen der Beine.
  • Warum: Mobilisation der Hüft-, Knie- und Schultergelenke erhöht Bewegungsfreiheit und reduziert Verletzungsrisiko.

1.3 Technikphase – 5 Minuten

  • Fokus auf Lauftechnik im Wasser:
    • Aufrechte Haltung, neutraler Kopf, Rumpf stabil.
    • Bewegungsfrequenz moderat (ca. 60–70 Schritte/min).
    • Kniehebelauf im Wechsel mit langer, betonter Streckung hinten.
  • Warum: Die Technikphase schult Bewegungsökonomie und überträgt sauberes Bewegungsmuster auf späteren Lauf.

2. Hauptteil – Intervall- & Kraftausdauertraining (55 Minuten)

Block 1: Frequenz-Intervall (10 Minuten)

Ziel: Aktivierung der Schnellkraft und Verbesserung der Laufkadenz.
Struktur:

  • 8 × 30 Sekunden schnelle Frequenz (Arme und Beine aktiv)
  • Dazwischen 30 Sekunden lockeres Joggen
  • 2 Minuten aktive Pause am Ende (locker weiterlaufen)
    Tipp: Atmung kontrolliert halten, Rumpfspannung beibehalten.
    Warum: Kurze Frequenzintervalle fördern neuromuskuläre Effizienz und Laufökonomie.

Block 2: Kraftausdauer & Technik (15 Minuten)

Ziel: Stärkung der unteren Extremität, insbesondere Hüftbeuger, Gluteus, Oberschenkel, Core.
Übungen:

  1. Kniehebelauf langsam mit Widerstand – 3 × 1 Min.
    • Langsame, kontrollierte Bewegungen, Arme gegengleich.
    • Fokus auf Spannung im Rumpf und Hüftarbeit.
  2. Aqua-Sprint vorwärts – 3 × 1 Min.
    • Maximale Arm-Bein-Koordination, grosse Amplitude.
  3. Seitliches Joggen mit Richtungswechsel – 3 × 1 Min.
    • Seitliche Schritte, Arme aktiv – jede Minute Richtung wechseln.
  4. Zwischen jeder Übung: 30 Sekunden locker weiterlaufen.
    Warum: Dieser Block kräftigt Bein- und Rumpfmuskulatur funktionell und stabilisiert das Becken – entscheidend für Laufökonomie und Verletzungsprävention.

Block 3: Herz-Kreislauf-Intervall pyramidal (20 Minuten)

Ziel: Verbesserung der aeroben und anaeroben Kapazität.
Struktur:

  • 1 min schnell / 1 min locker
  • 2 min schnell / 1 min locker
  • 3 min schnell / 1 min locker
  • 4 min schnell / 1 min locker
  • 3 min schnell / 1 min locker
  • 2 min schnell / 1 min locker
  • 1 min schnell / 1 min locker

Gesamt: ca. 20 Minuten
Intensität: In den schnellen Phasen 80–90 % subjektive Belastung (RPE 7-8).
Warum: Das Pyramidenintervall simuliert Fahrtspiel-Charakter – ideal zur Steigerung der VO₂max, mit gleitenden Belastungswechseln zur besseren Fett- und Kohlenhydratstoffwechselanpassung.


Block 4: Core- und Stabilitätsübungen (10 Minuten)

Ziel: Verbesserung der Rumpfstabilität, Balance und Haltung.
Übungen:

  1. Rumpfrotation im Wasser mit Aqua-Hanteln – 2 × 1 min
    • Beine in Laufbewegung, Oberkörper rotiert aktiv von Seite zu Seite.
  2. Tretbewegung mit gestreckten Beinen (wie beim Radfahren) – 2 × 1 min
    • Stärkt Hüftbeuger und unteren Bauch.
  3. „Superman“-Position – 2 × 1 min
    • Ein Bein gestreckt nach hinten, diagonal Arm nach vorne, kurze Haltephasen (10 Sek).
  4. Seitstütz im Wasser mit Noodle unter Achseln – 2 × 1 min pro Seite
    • Rumpf stabil halten, Beine ruhig halten.
      Warum: Der Core-Block stabilisiert Wirbelsäule und Becken – essenziell für sauberes, verletzungsfreies Laufen.

Block 5: Technik & Rhythmuswechsel (10 Minuten)

Ziel: Koordination, Rhythmusgefühl und Technikschulung.
Ablauf:

  • 3 Minuten „Lauf-ABC im Wasser“
    • Kniehebelauf, Anfersen, Überkreuzlauf (Wechsel)
  • 3 Minuten gleichmässiger Rhythmus
  • 2 Minuten Sprunglauf-Simulation (grosse Bewegungen, wenig Frequenz)
  • 2 Minuten lockeres Joggen
    Warum: Diese Phase fördert Bewegungsvielfalt und koordinative Anpassung – besonders wichtig für Athleten, die Aqua Jogging als Ersatzlauftraining einsetzen.

3. Cool-Down & Stretching im Wasser (20 Minuten)

3.1 Lockeres Auslaufen – 10 Minuten

  • Sanftes Joggen, langsame Armbewegungen, tiefe Atmung.
  • Puls langsam senken.

3.2 Beweglichkeit & Stretching – 10 Minuten

  • Waden: Fuss gegen Poolwand, Ferse tief.
  • Hüftbeuger: Bein nach hinten strecken, Becken aufrichten.
  • Oberschenkelvorderseite: Ferse Richtung Gesäss ziehen (im Wasser mit Hand halten).
  • Rücken: Arme weit nach vorne strecken, leichter Zug an Poolkante.
    Warum: Unterstützt Regeneration, fördert Durchblutung und Beweglichkeit, reduziert Muskeltonus.

Gesamtüberblick

AbschnittDauerZielIntensität
Warm-Up & Technik15 minMobilisation & Aktivierungleicht
Frequenz-Intervall10 minSchnellkraft & Kadenzmittel-hoch
Kraftausdauer & Technik15 minMuskelkräftigungmittel
Pyramiden-Intervall20 minHerz-Kreislauf & VO₂maxhoch
Core & Stabilität10 minRumpfkraftmittel
Technik & Rhythmus10 minKoordinationmittel
Cool-Down & Stretching10 minRegenerationleicht

💡 Fachliche Begründung des Gesamtaufbaus

  • Aufwärmen (Phase 1): Bereitet den Körper physiologisch und neuromotorisch vor.
  • Frequenz & Kraftausdauer (Phase 2): Kombiniert neuronale Aktivierung und muskuläre Belastung – ähnlich Laufintervallen an Land.
  • Pyramidenintervall (Phase 3): Abwechslungsreiche, progressive Belastung stimuliert zentrale und periphere Anpassungen.
  • Core-Stabilität (Phase 4): Unverzichtbar zur Haltungskontrolle im Wasser und besseren Kraftübertragung.
  • Technik & Rhythmus (Phase 5): Fördert Koordination und Bewegungsfluss.
  • Cool-Down (Phase 6): Senkt Stresshormone, beschleunigt Regeneration.

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