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Trailrunning ist eine spannende und anspruchsvolle Disziplin, die Triathleten sowohl physisch als auch mental bereichern kann. Doch welche Vorteile und Herausforderungen bringt das Trailrunning mit sich, insbesondere für Athleten, deren Wettkämpfe meist auf Strassen oder Kieswegen stattfinden? In diesem Artikel beleuchten wir die Vor- und Nachteile, den Nutzen in verschiedenen Trainingsphasen, spezifische Trainingseinheiten und die Besonderheiten des Cross-Triathlons (Xterra). Zudem werfen wir einen Blick auf relevante Studien und Erfahrungen professioneller Athleten.


Vorteile des Trailrunnings für Triathleten

  1. Verbesserung der Lauftechnik Das Laufen auf unebenem Untergrund fordert die kleinen stabilisierenden Muskeln sowie die propriozeptiven Fähigkeiten. Dies verbessert die Trittsicherheit, Koordination und Anpassungsfähigkeit an wechselnde Bedingungen – wichtige Fähigkeiten auch für Strassenläufe.
  2. Kraftaufbau Steigungen und Gefälle beanspruchen die Muskulatur anders als flaches Gelände. Bergaufläufe stärken die Oberschenkel-, Gesäss- und Wadenmuskulatur, während Downhill-Läufe die exzentrische Kraft und die Stossdämpfungsfähigkeit der Beine fördern.
  3. Mentale Stärke Trailrunning kann durch das Überwinden von Hindernissen, technischem Gelände und Anstrengung in der Natur die mentale Widerstandsfähigkeit stärken. Dies überträgt sich positiv auf lange Wettkämpfe, insbesondere im Triathlon.
  4. Abwechslung und Regeneration Das Laufen abseits befestigter Wege bietet Abwechslung und kann die Motivation steigern. Zudem wirkt die Natur beruhigend, was die mentale Erholung unterstützt.
  5. Verbesserte Gelenkstabilität Unebenes Gelände stärkt die stabilisierenden Muskeln um Knie, Hüfte und Knöchel und kann langfristig das Verletzungsrisiko reduzieren.

Nachteile und Herausforderungen des Trailrunnings

  1. Höheres Verletzungsrisiko Trailrunning birgt ein erhöhtes Risiko für Verstauchungen, Stürze oder Überlastungen, insbesondere bei Anfängern oder in sehr technischem Gelände. Eine gute Technik und passendes Schuhwerk sind essenziell.
  2. Weniger spezifisch für Strassenrennen Da Triathlon-Wettkämpfe meist auf flachen, befestigten Strecken stattfinden, kann ein übermässiger Fokus auf Trailrunning die Spezifität des Trainings mindern.
  3. Höhere Belastung Das Laufen auf Trails ist oft anstrengender als auf der Strsse. Dies kann bei unsachgemässer Planung zu Überlastung oder Müdigkeit führen.
  4. Zeitintensiver Technisches Trailrunning erfordert mehr Zeit, da die Durchschnittsgeschwindigkeiten im Gelände geringer sind.

Einsatzmöglichkeiten von Trailrunning im Training von Triathleten

1. Trainingsphasen
  • Offseason: Trailrunning eignet sich hervorragend in der Offseason, um Abwechslung ins Training zu bringen, die Grundlagenausdauer zu erhalten und mental aufzutanken.
  • Grundlagenphase: Während der Grundlagenphase können lockere Trailläufe die Kraftausdauer verbessern und muskuläre Dysbalancen ausgleichen.
  • Wettkampfvorbereitung: In der spezifischen Wettkampfvorbereitung sollte Trailrunning reduziert werden, da der Fokus auf tempobetonten Einheiten auf der Strasse liegt.
2. Trainingseinheiten und Trainingsarten

Bergsprints

  • Ziel: Maximalkraft und anaerobe Kapazität. Kurze, intensive Anstiege verbessern die Maximalkraft und die anaerobe Kapazität.
  • Beschreibung: 6–8 Sprints à 30 Sekunden an einer 8–10 % steilen Steigung, mit lockerer Rückkehr zum Ausgangspunkt.

Trail-Fahrtspiele

  • Ziel: Verbesserung der VO2max und Anpassungsfähigkeit. Natürliche Intensitätswechsel auf Trails sind ideal, um die Anpassungsfähigkeit an wechselnde Belastungen zu trainieren.
  • Beschreibung: 45–60 Minuten mit variierenden Intensitäten abhängig vom Gelände.

Langer Traillauf mit Tempoeinlagen

  • Ziel: Kraftausdauer und mentale Härte.
  • Beschreibung: 90–120 Minuten, dabei 4–6 Abschnitte von 5 Minuten im Renntempo auf technischen Passagen.

Kombiniertes Kraft-Trailtraining

  • Ziel: Ganzkörperkraft und Stabilität.
    Beschreibung: Ein Trailrun mit eingebauten Kraftübungen wie Ausfallschritten, Step-Ups auf Baumstämme oder Plank-Variationen. Elemente wie Sprünge über Baumstämme oder steile Anstiege lassen sich direkt ins Trailrunning integrieren.

Längere Läufe in hügeligem Gelände:

  • Ziel: Diese fördern die Grundlagenausdauer und trainieren gleichzeitig die Kraftausdauer.

Downhill-Training:

  • Ziel: Fördert die exzentrische Kraft und verbessert die Trittsicherheit.

Techniktraining:

  • Ziel: Läufe auf technischem Gelände verbessern die Trittsicherheit und die Koordination.
3. Regeneration und mentale Erholung

Lockere Läufe in der Natur helfen, sich von intensiven Trainingsphasen zu erholen, und wirken stressreduzierend.


Trailrunning und Xterra (Cross-Triathlon)

Xterra-Rennen bestehen aus Schwimmen, Mountainbiken und Trailrunning. Hier ist Trailrunning nicht nur eine Ergänzung, sondern eine der Hauptdisziplinen.

  • Technikanforderungen: Xterra-Laufstrecken sind oft technisch anspruchsvoll mit steilen Anstiegen, losem Untergrund und engen Kurven. Athleten benötigen eine hervorragende Technik und Trittsicherheit.
  • Vorteile für Triathleten: Das Training auf Trails bereitet optimal auf die Anforderungen dieser Wettkämpfe vor und schult gleichzeitig die mentale und physische Belastbarkeit.
  • Athleten wie Flora Duffy oder Josiah Middaugh nutzen Trailrunning gezielt, um ihre Leistungen im Cross-Triathlon zu verbessern.

Empfehlungen

  • Begrenzte Intensität in der Wettkampfphase
    Studien und Experten wie Joe Friel (Autor von The Triathlete’s Training Bible) empfehlen, Trailrunning in der spezifischen Wettkampfvorbereitung zu minimieren, um die Renngeschwindigkeit und den Bewegungsablauf auf Asphalt nicht zu beeinträchtigen.
  • Einsatz von Trailrunning für Verletzungsprävention
    Laut Expertenmeinung kann Trailrunning besonders für Triathleten mit einseitigen Bewegungsmustern sinnvoll sein, sollte jedoch nicht als alleiniges Lauftraining dienen.

Grenzen des Trailrunnings für Triathleten

  • Fehlende Spezifität: Trailrunning ersetzt kein strassenspezifisches Training, da die biomechanischen Anforderungen unterschiedlich sind.
  • Verletzungsgefahr: Besonders in intensiven Trainingsphasen kann das Risiko von Verletzungen problematisch sein.
  • Überforderung: Zu viel Trailrunning kann bei hohen Trainingsumfängen die Regeneration erschweren.

Beispiele von Athleten und Erfahrungsberichten

  1. Flora Duffy
    Die zweifache Xterra-Weltmeisterin und Olympiasiegerin nutzt Trailrunning gezielt, um ihre Trittsicherheit und Kraftausdauer zu verbessern. Ihr Training beinhaltet oft steile Bergläufe und technische Downhill-Passagen, die sie gezielt auf die Herausforderungen im Cross-Triathlon vorbereiten. Laut Duffy stärkt Trailrunning auch die mentale Belastbarkeit, die für technische Rennen essenziell ist.
  2. Lionel Sanders
    Der kanadische Triathlon-Star integriert Trailrunning in seine Grundlagenphasen, um die Regeneration zu fördern und mentale Abwechslung zu schaffen. In einem Interview betonte er, dass das Training auf Trails ihm hilft, aus seiner Komfortzone auszubrechen und gleichzeitig Verletzungsrisiken durch monotone Bewegungsmuster zu reduzieren.

Studien und wissenschaftliche Erkenntnisse

  1. Auswirkungen von Trailrunning auf die Laufökonomie
    Eine Studie aus dem International Journal of Sports Physiology and Performance (2021) zeigt, dass regelmässiges Trailrunning die Laufökonomie verbessert, da die Anpassung an unebenes Gelände die muskuläre Effizienz steigert. Triathleten profitieren von dieser verbesserten Ökonomie insbesondere auf hügeligen Rennstrecken.
  2. Trainingswirkung von Bergläufen
    Untersuchungen des Scandinavian Journal of Medicine & Science in Sports (2019) bestätigen, dass bergauf gerichtetes Laufen die anaerobe Kapazität und die Maximalkraft signifikant verbessert, was sich positiv auf den Sprint in der Schlussphase eines Rennens auswirken kann.
  3. Trailrunning als Mittel zur Verletzungsprävention
    Laut einer Studie im Journal of Strength and Conditioning Research (2020) reduziert das Training auf Trails das Risiko für Überlastungsverletzungen bei Läufern, da der wechselnde Untergrund die Belastung auf unterschiedliche Muskelgruppen verteilt.
  1. Biomechanik: Studien zeigen, dass Trailrunning die Stabilität der Gelenke verbessert und das Verletzungsrisiko durch stärkere stabilisierende Muskeln senken kann (Quelle: Journal of Biomechanics, 2018).
  2. Kraftentwicklung: Bergaufläufe fördern die Kraft in den unteren Extremitäten und verbessern die Laufökonomie (Quelle: European Journal of Applied Physiology, 2020).
  3. Mentale Vorteile: Trailrunning kann das Wohlbefinden steigern und langfristig die Trainingsmotivation erhöhen (Quelle: Psychology of Sport and Exercise, 2019).

Trailrunning ist als Bereicherung für Triathleten absolut sinnvoll

Trailrunning bietet zahlreiche Vorteile für Triathleten, von der Verbesserung der Kraft und Koordination bis hin zur mentalen Stärkung. Es eignet sich hervorragend als Ergänzung in der Offseason und Grundlagenphase, sollte jedoch in wettkampfnahen Phasen mit Bedacht eingesetzt werden. Mit der richtigen Planung und Dosierung kann Trailrunning ein wertvoller Bestandteil eines abwechslungsreichen und effektiven Triathlon-Trainings sein.


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