Einleitung
Rückenschmerzen im unteren Rückenbereich – auch lumbale Beschwerden genannt – treten häufig einseitig oder seitlich auf. Diese Beschwerden können muskuläre und fasziale Ursachen haben, die nicht immer direkt erkennbar sind. In diesem Artikel erklären ich das wesentliche wie:
- Häufige Ursachen seitlicher oder einseitiger Rückenschmerzen
- Effektive Behandlungsmethoden, insbesondere durch medizinische Massage
- Ergänzende Massnahmen zur Prävention und langfristigen Linderung

Häufige Ursachen seitlicher lumbaler Beschwerden
1. Verspannungen im Quadratus lumborum (QL)
Muskuläre und fasziale Dysbalancen spielen hier eine zentrale Rolle. Der Quadratus lumborum, ein tiefer Rückenmuskel, der das Becken stabilisiert und die Wirbelsäule bei Seitneigungen unterstützt, neigt bei einseitiger Überbelastung oder Fehlhaltungen zu schmerzhaften Verspannungen. Studien haben gezeigt, dass der Quadratus lumborum besonders bei anhaltenden Fehlbelastungen wie einer ungleichen Beinlänge oder einseitigem Sitzen anfällig für Mikrotraumata ist (Stecco et al., 2018). Triggerpunkte in diesem Muskel können stechende Schmerzen auslösen, die entlang der Lendenwirbelsäule ausstrahlen.
Die Quadratus lumborum Problematik kurz erklärt:
Der Quadratus lumborum ist ein tiefer Rückenmuskel, der eine entscheidende Rolle bei der Stabilisierung der Wirbelsäule und des Beckens spielt.
- Ursachen für Verspannungen:
- Langes Sitzen oder Stehen in Fehlhaltungen
- Einseitige Belastungen, z. B. durch Sportarten wie Golf oder Tennis
- Verkürzte Hüftmuskulatur oder ungleiche Beinlängen
Schmerzcharakter:
Verspannungen im QL können dumpfe oder stechende Schmerzen verursachen, die oft bis in die Hüfte oder Rippen ausstrahlen.
2. Überlastung der Glutealmuskulatur (Gluteus medius und maximus)
Auch die Glutealmuskulatur, insbesondere der Gluteus medius, kann durch Schwäche oder Fehlaktivierung indirekt den unteren Rücken belasten. Der Gluteus medius fungiert als wichtiger Stabilisator des Beckens. Ist dieser Muskel geschwächt, übernimmt der Quadratus lumborum eine kompensatorische Rolle, was zu einer Überbeanspruchung führt. Die Überlastung wird oft durch verkürzte oder hypertonische Hüftbeuger wie den Iliopsoas verstärkt, die das Becken nach vorne ziehen und eine Hyperlordose (verstärkte Krümmung der Lendenwirbelsäule) begünstigen.
Die Problematik der Glutealmuskeln kurz erklärt:
Die Glutealmuskeln stabilisieren das Becken und unterstützen Bewegungen wie Gehen, Laufen oder Springen.
- Schwachpunkte:
- Chronische Schwäche oder Inaktivität dieser Muskeln führt zu kompensatorischer Überlastung des Quadratus lumborum.
- Triggerpunkte in der Glutealmuskulatur können Schmerzen in den unteren Rücken projizieren.
3. Verkürzte Hüftbeuger (Iliopsoas)
Ein verkürzter oder verspannter Iliopsoas kippt das Becken nach vorne und verstärkt die natürliche Lordose der Lendenwirbelsäule.
- Folgen:
- Erhöhter Druck auf den unteren Rücken
- Einschränkung der Beweglichkeit im Hüftgelenk
- Schmerzen bei Vorwärtsbewegungen oder nach langem Sitzen
4. Fasziale Verklebungen
Zusätzlich können fasziale Verklebungen zu den Beschwerden beitragen. Das myofasziale Gewebe um den Quadratus lumborum, die Glutealmuskulatur und die Adduktoren ist oft in Folge von Inaktivität oder Überbeanspruchung verdickt und weniger elastisch. Dies kann zu einem Teufelskreis aus eingeschränkter Beweglichkeit, Schmerzen und weiteren Verspannungen führen (Schleip et al., 2012).
Die Problematik Verklebungen des myofaszialen Systems kurz erklärt
Das myofasziale System, das Muskeln und Organe umgibt, kann durch Inaktivität, Verletzungen oder Überbeanspruchung verkleben. Dies führt zu:
- Verminderter Beweglichkeit
- Druckgefühl oder ziehenden Schmerzen entlang des unteren Rückens
5. Blockaden im Iliosakralgelenk (ISG)
Eine weitere mögliche Ursache ist eine Dysfunktion des Iliosakralgelenks (ISG). Dieses Gelenk verbindet die Wirbelsäule mit dem Becken und ist bei einseitigen Belastungen oder Blockierungen oft ursächlich für lumbale Beschwerden. ISG-Dysfunktionen gehen häufig mit einem muskulären Ungleichgewicht der umgebenden Strukturen einher.
Die Problematik bei ISG Blockaden kurz erklärt
Das ISG verbindet die Wirbelsäule mit dem Becken und ist anfällig für Funktionsstörungen.
- Typische Ursachen:
- Falsche Hebetechniken
- Einseitige Belastungen (z. B. einseitiges Tragen schwerer Gegenstände)
- Schmerzen:
- Lokalisierte Beschwerden im unteren Rücken oder einseitige Schmerzen, die bis in die Leiste oder den Oberschenkel ziehen können.
Behandlungsansätze bei einseitigen lumbalen Beschwerden
1. Linderung durch medizinische Massage
Die Behandlung lumbaler Beschwerden ohne Bandscheibenbeteiligung erfordert eine ganzheitliche Herangehensweise, die sowohl akute Schmerzlinderung als auch die langfristige Wiederherstellung der muskulären Balance umfasst. Hier spielt die medizinische Massage durch einen zertifizierten medizinischen Masseur EFA eine zentrale Rolle.
Eine gezielte medizinische Massage kann akute und chronische Beschwerden nachhaltig lindern.

Manuelle Techniken zur Lösung von Verspannungen sind dabei ein wichtiger Bestandteil der Therapie. Der Einsatz gezielter Tiefengewebsmassagen kann Triggerpunkte in der betroffenen Muskulatur lösen und die Durchblutung verbessern. Studien zeigen, dass myofasziale Massagetechniken eine signifikante Reduktion von Schmerzen und eine Erhöhung der Beweglichkeit bewirken können (Ajimsha et al., 2015). Besonders der Quadratus lumborum und die Glutealmuskulatur profitieren von der gezielten Triggerpunkttherapie.
Triggerpunktbehandlung im Quadratus lumborum und den Glutealmuskeln
- Tiefengewebstechniken lösen Verspannungen und schmerzauslösende Triggerpunkte.
- Der Fokus liegt auf den tiefen Schichten des Quadratus lumborum, Iliopsoas und Gluteus medius.
Faszientechniken für mehr Beweglichkeit
Fasziale Techniken können helfen, Verklebungen im Bindegewebe zu lösen. Eine Mobilisation der Faszienstrukturen verbessert nicht nur die lokale Beweglichkeit, sondern reduziert auch den Druck auf umliegende Nerven und Muskeln. Die Kombination aus manueller Therapie und anschliessender Bewegungstherapie sorgt hier für nachhaltige Erfolge.
- Ziel: Verklebte Faszienstrukturen lösen und die Durchblutung fördern.
- Faszienmobilisation reduziert Schmerzen und verbessert die Elastizität.
Elektrotherapie für tiefliegende Muskulatur
Lymphdrainage und Elektrotherapie können entzündliche Prozesse in der Muskulatur adressieren. Die Lymphdrainage unterstützt den Abtransport von Entzündungsmediatoren, während Elektrotherapie Muskelverspannungen löst und die Regeneration des Gewebes fördert.
- Mit niederfrequentem Strom werden Verspannungen gelöst.
- Besonders effektiv bei hartnäckigen Verspannungen und Schmerzen im Quadratus lumborum.
- Mit der Lymphdrainage werden Entzündungsmediatoren abtransportiert
2. Manuelle Mobilisation des Iliosakralgelenks (ISG)
Ein blockiertes ISG wird durch Mobilisationstechniken wieder funktionsfähig gemacht. Diese Techniken wirken:
- Schmerzlindernd
- Entlastend für umliegende Muskeln
3. Dehnung und aktive Übungen während der Behandlung
Ein zertifizierter medizinischer Masseur EFA zeigt dir gezielte Übungen, um Verspannungen zu lösen.
- Dehnübungen für den Iliopsoas verbessern die Beweglichkeit.
- Kräftigungsübungen für den Gluteus medius stabilisieren das Becken.
Beratung und aktive Rehabilitation sind ein weiterer zentraler Aspekt beim Therapeuten. Ein medizinischer Masseur EFA kann nicht nur passive Techniken anwenden, sondern auch gezielte Übungen anleiten, die die Muskelkraft und Flexibilität verbessern. So können Dehnübungen für den Iliopsoas, Mobilisationen für das Iliosakralgelenk und Kräftigungsübungen für den Gluteus medius in die Therapie integriert werden. Diese Kombination aus passiver Behandlung und aktiver Mitwirkung des Patienten maximiert die Wirksamkeit der Therapie.
Ergänzende Massnahmen und Prävention
Um eine langfristige Verbesserung zu erzielen, ist eine Anpassung von Alltagsgewohnheiten essenziell. Eine ergonomische Sitzhaltung und regelmässige Bewegung können helfen, muskuläre Dysbalancen zu vermeiden. Ergänzend kann die Anwendung von Faszienrollen oder kleinen Massagebällen zur Selbsthilfe sinnvoll sein. Studien zeigen, dass diese Techniken die Durchblutung steigern und Verspannungen effektiv lösen können (Cheatham et al., 2015).
Für sportlich aktive Patienten ist ein gezieltes Core-Training empfehlenswert. Ein starker Rumpf stabilisiert die Wirbelsäule und reduziert die Belastung der lumbalen Strukturen. Übungen wie Planks, Beckenheben und Seitstütz können leicht in den Trainingsalltag integriert werden.
1. Faszienarbeit mit Rollen und Bällen
- Selbsthilfe: Verwende Faszienrollen und Massagebälle regelmässig, um verspannte Muskeln zu lockern.
- Tipp: Rolle langsam über schmerzhafte Stellen und atme tief ein und aus, um das Gewebe zu entspannen.
2. Core-Training für langfristige Stabilität
Ein starker Rumpf schützt die Wirbelsäule und beugt Rückenschmerzen vor. Effektive Übungen sind:
- Planks (Unterarmstütz): Trainiert die gesamte Core-Muskulatur.
- Seitstütz: Stärkt die seitlichen Bauchmuskeln und stabilisiert die Wirbelsäule.
- Beckenheben: Aktiviert die Gesässmuskulatur und stabilisiert das Becken.
3. Ergonomie im Alltag
- Vermeide einseitige Belastungen durch:
- Ergonomische Sitzmöbel
- Häufige Positionswechsel beim Arbeiten
- Ausgleichsbewegungen, wie regelmässiges Aufstehen und Dehnen
4. Wärmeanwendungen und Entspannungstechniken
- Wärme: Entspannt verspannte Muskeln und verbessert die Durchblutung.
- Progressive Muskelentspannung: Kann helfen, stressbedingte Verspannungen zu lösen.
Schlussfolgerung
Einseitige lumbale Beschwerden, die nicht auf Bandscheibenprobleme oder Nervenreizungen zurückzuführen sind, erfordern eine umfassende Betrachtung muskulärer und faszialer Zusammenhänge. Der medizinische Masseur EFA spielt hierbei eine zentrale Rolle, indem er mit präzisen manuellen Techniken und gezielter Beratung die Ursachen der Beschwerden angeht und eine langfristige Lösung ermöglicht. Durch die Kombination aus manueller Therapie, aktiver Bewegung und Ergonomie kann nicht nur akute Schmerzlinderung erzielt, sondern auch die Grundlage für eine nachhaltige Gesundheit geschaffen werden. Patienten profitieren dabei von einer individuellen Betreuung und der Expertise eines zertifizierten Fachmanns.
Falls du unter ähnlichen Beschwerden leidest, empfehlen wir dir, einen Termin bei einem medizinischen Masseur EFA zu vereinbaren, um deine Beschwerden gezielt und nachhaltig zu behandeln.
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