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Das Training mit Paddles kann für Triathleten sehr effizient sein, birgt aber insbesondere für die Schulterregion Risiken. Die durch den erhöhten Widerstand entstehende Belastung auf die Rotatorenmanschette und die umgebenden Strukturen kann zu Überlastungen und Verletzungen führen, insbesondere bei schlechter Technik, Übertraining oder unzureichender Regeneration. Dabei sind vor allem die Schultergelenke und angrenzende Strukturen gefährdet. Man spricht dann teilweise auch von einer Schwimmerschulter. Typische Probleme umfassen:

1. Impingement-Syndrom der Schulter
  • Das Impingement-Syndrom entsteht durch eine Einklemmung von Weichteilgewebe wie Sehnen oder Schleimbeuteln im Subakromialraum der Schulter.
  • Studien zeigen, dass repetitive Überkopfbewegungen mit erhöhtem Widerstand, wie sie beim Paddles-Schwimmen auftreten, die Prävalenz von Impingement-Beschwerden steigern (Seifert et al., 2010).
  • Symptome: Schmerzen bei Überkopfarbeit, Bewegungseinschränkungen, Kraftverlust.
2. Rotatorenmanschetten-Tendinopathie
  • Durch die verstärkte Zugkraft mit Paddles werden die Muskeln und Sehnen der Rotatorenmanschette (Supraspinatus, Infraspinatus, Teres minor und Subscapularis) intensiv beansprucht.
  • Überbeanspruchung kann zu Mikrotraumata führen, die in eine Tendinopathie münden. Eine Studie von Escamilla et al. (2009) bestätigt, dass übermäßiges Schwimmen mit Paddles das Risiko für degenerative Veränderungen in der Rotatorenmanschette erhöht.
3. Bizepssehnenentzündung
  • Die Bizepssehne, die durch den Schultergelenkbereich verläuft, ist anfällig für Überbelastung durch wiederholte Zugbewegungen.
  • Frost et al. (2002) fanden heraus, dass Schwimmer, die häufig mit Widerstandsgeräten wie Paddles trainieren, ein erhöhtes Risiko für eine Entzündung der Bizepssehne haben.
  • Symptome: Schmerzen im vorderen Schulterbereich, verstärkt durch Heben oder Rotationsbewegungen.
4. Dysbalancen und muskuläre Fehlbelastungen
  • Durch einseitige Belastungen, wie sie beim intensiven Paddles-Training auftreten können, besteht das Risiko von muskulären Dysbalancen.
  • Schwimmstudien, z. B. von Andrade et al. (2010), zeigen, dass die Antagonisten (wie die Rhomboiden oder hintere Schulterpartie) bei Paddles-Training oft vernachlässigt werden, was langfristig die Biomechanik der Schulter beeinträchtigt.
5. Schleimbeutelentzündung (Bursitis)
  • Intensive oder unsaubere Technik kann zu einer Schleimbeutelentzündung führen, da der Druck auf die Subakromial-Bursa erhöht wird.
  • Laut Michener et al. (2009) tritt dies häufig bei Schwimmern auf, die zu abrupten Bewegungen neigen oder unzureichend mobilisiert sind.

Massage als Prävention und Rehabilitation

Eine regelmässige Sportmassage oder med. Massage kann helfen, Schulterprobleme vorzubeugen und bereits bestehende Beschwerden zu lindern:

  1. Förderung der Durchblutung: Massagen erhöhen die Durchblutung im Schulterbereich, wodurch Entzündungsstoffe abtransportiert und die Regeneration gefördert werden (Bervoets et al., 2015).
  2. Lösen von Muskelverspannungen: Die Belastung durch Paddles führt oft zu Verspannungen im Trapezmuskel, Latissimus dorsi und der Rotatorenmanschette. Eine gezielte Massage hilft, diese Spannungen zu lösen und die Beweglichkeit der Schulter zu verbessern.
  3. Reduktion von Muskelverhärtungen: Triggerpunkt-Massagen können Verhärtungen in den Muskeln effektiv reduzieren und die Belastbarkeit der Schulter wiederherstellen.
  4. Präventive Unterstützung: Regelmässige Massagen können muskuläre Dysbalancen frühzeitig erkennen und ausgleichen, bevor diese zu strukturellen Problemen führen.

Evidenz für Massagen bei Schulterproblemen

Wirksamkeit bei Schulter-Impingement
  • Wang et al. (2014) zeigten in einer Metaanalyse, dass eine Kombination aus manuellen Therapien wie Triggerpunkt-Massage und passiven Mobilisationstechniken zu einer signifikanten Schmerzreduktion und verbesserten Funktionalität führt.
  • Die Autoren betonen, dass Massagen die biomechanischen Belastungen durch Muskelentspannung und verbesserte Gelenkmobilität reduzieren können.
Förderung der Geweberegeneration bei Tendinopathien
  • Laut Zhang et al. (2021) fördern Massagen die Regeneration von Sehnengewebe, indem sie die Durchblutung steigern und entzündungsfördernde Substanzen wie Zytokine reduzieren. Dies ist besonders bei Rotatorenmanschetten-Tendinopathien relevant.
Reduktion muskulärer Dysbalancen
  • Goats (1994) beschreibt in einer Übersichtsarbeit, wie regelmässige Massagen muskuläre Dysbalancen vorbeugen und beheben können, indem sie verkürzte Muskeln dehnen und geschwächte Muskeln entspannen.
Stressreduktion und Prävention von Verletzungen
  • Eine Studie von Moyer et al. (2004) bestätigte, dass Massagen den Muskeltonus senken und so eine Entlastung der Schultergelenke bewirken. Dies reduziert das Risiko von Überlastungsschäden beim Schwimmen mit Paddles.
Kombination mit aktivem Training
  • Casanova et al. (2020) betonen die Bedeutung von Massagen in Kombination mit einem angepassten Trainingsprogramm. Ein gezieltes Aufwärmen der Schulterpartie vor dem Paddles-Training und ergänzende Dehnübungen nach der Massage steigern die Effektivität der Regeneration.

Empfehlung für Triathleten und Schwimmer

Für Athleten, die regelmässig mit Paddles trainieren, empfiehlt es sich, präventiv medizinische Massagen und Sportmassagen in den Trainingsplan zu integrieren. Besonders sinnvoll ist dies nach intensiven Schwimmeinheiten oder bei ersten Anzeichen von Schulterbeschwerden. In Kombination mit einem gezielten Aufwärm- und Mobilisationsprogramm kann so das Risiko von Überlastungsschäden wie z.B. Schwimmerschulter deutlich minimiert werden.

Eine regelmässige medizinische Massage und Sportmassage in Kombination mit gezieltem Krafttraining der Antagonisten, Mobilisationsübungen und Technikschulung ist entscheidend um das Risiko von Überlastungsschäden beim Schwimmen mit Paddles zu minimieren.

Zu beachten gilt:

  • Warnsignale beachten: Schultersteifheit, Schmerzen während oder nach dem Training und ein Leistungsverlust sollten ernst genommen werden.
  • Regelmässige Pflege: Präventive Massagen sollten Teil des Trainingsplans sein, insbesondere bei intensiven Trainingsphasen oder bereits bestehenden Beschwerden.
  • Technikkorrektur: Der Fokus auf eine saubere Technik und eine gleichmässige Belastung beider Arme ist unerlässlich, um strukturelle Überlastungen zu vermeiden.

Durch die Verbindung von kontrolliertem Paddles-Training und unterstützenden Massnahmen wie Massagen lässt sich das Verletzungsrisiko senken, während gleichzeitig die Leistungsfähigkeit gesteigert wird.

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