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Eine schwache Gesässmuskulatur, insbesondere der M. gluteus maximus, M. gluteus medius und M. gluteus minimus, kann eine Vielzahl von Problemen verursachen, die sowohl die alltäglichen Aktivitäten als auch sportliche Leistungen beeinträchtigen können. Deswegen ist effizientes Krafttraining mit gezielter Massage Therapie unausweichlich.

Anatomie der Gesässmuskulatur

Die Gesässmuskulatur besteht aus drei Hauptmuskeln:

  1. M. gluteus maximus: Der grösste und stärkste Muskel des Gesässes, der hauptsächlich für die Hüftstreckung, die Aussenrotation und die Abduktion der Hüfte verantwortlich ist. Er spielt eine entscheidende Rolle bei Bewegungen wie Aufstehen, Treppensteigen und Laufen.
  2. M. gluteus medius: Dieser Muskel befindet sich seitlich am Becken und ist für die Abduktion der Hüfte verantwortlich. Er stabilisiert das Becken beim Gehen und Laufen und verhindert ein seitliches Kippen des Beckens.
  3. M. gluteus minimus: Der kleinste der drei Muskeln, der unter dem M. gluteus medius liegt. Er unterstützt die Abduktion und Innenrotation der Hüfte und hilft ebenfalls bei der Stabilisierung des Beckens.

Ursachen einer schwachen Gesässmuskulatur

1. Sitzende Lebensweise: Die moderne Lebensweise ist geprägt von langem Sitzen, sei es im Büro, im Auto oder zu Hause. Diese verlängerten Sitzperioden führen zu einer Inaktivität der Gesässmuskulatur (Glutealmuskulatur). Dies wird oft als „gluteal amnesia“ oder „Dead Butt Syndrome“ bezeichnet, bei dem die Muskeln ihre natürliche Spannkraft und Funktionsfähigkeit verlieren.

2. Fehlende Ansteuerung: Eine unzureichende muskuläre Ansteuerung (neuromuskuläre Kontrolle) kann auch ohne Krankheitsbild oder neurologische Probleme auftreten. Oft sind es Bewegungsmuster, die im Alltag selten gefordert werden, sodass das Gehirn und die Nervenbahnen weniger aktiv sind in der Steuerung dieser Muskeln. Ein weiterer Grund kann eine allgemeine Muskelungleichheit sein, bei der andere Muskeln kompensatorisch die Arbeit übernehmen. Oft übernehmen also dann andere Muskeln die Arbeit der schwachen Gesässmuskeln, was zu muskulären Dysbalancen führt.

3. Bewegungsmuster und Muskelungleichgewichte: Unzureichende Bewegungsmuster, wie z.B. falsche Techniken beim Heben oder Laufen, können dazu führen, dass die Gesässmuskulatur nicht effektiv genutzt wird. Dies verstärkt Muskelungleichgewichte und Schwächen in der Gesässmuskulatur.

Rolle des Hüftbeugers und des Piriformis

Einfluss des Hüftbeugers: Der M. iliopsoas (bestehend aus M. iliacus und M. psoas major) ist der primäre Hüftbeuger. Bei längeren Sitzperioden neigt dieser Muskel dazu, zu verkürzen und hyperton (übermässig angespannt) zu werden. Eine Hypertonie des Hüftbeugers kann die Beckenkippung beeinflussen und dadurch die Aktivität und Effizienz der Gesässmuskulatur beeinträchtigen.

Hypertonie des Hüftbeugers: Eine verkürzte und verspannte Hüftbeugermuskulatur zieht das Becken in eine Vorwärtsneigung (anterior pelvic tilt). Dies führt zu einer übermässigen Dehnung und Schwächung der Gesässmuskulatur, da diese in einer ungünstigen Position arbeitet. Es ist daher wichtig, den Hüftbeuger in der Massage zu lockern, um die Balance zwischen den Hüftbeugern und der Gesässmuskulatur wiederherzustellen und eine optimale Funktionalität zu gewährleisten.

Rolle des Piriformis: Der M. piriformis ist ein kleiner Muskel tief im Gesäss, der für die Aussenrotation der Hüfte und die Stabilisierung des Hüftgelenks verantwortlich ist. Im Gegensatz zur Gesässmuskulatur neigt der Piriformis oft dazu, hyperton zu sein. Dies bedeutet, dass er übermässig angespannt ist, was zu einer Kompression des N. ischiadicus (Ischiasnerv) führen kann, ein Zustand, der als Piriformis-Syndrom bekannt ist.

Hypertonie des Piriformis: Der Piriformis kann hyperton werden, wenn die Gesässmuskulatur schwach ist und nicht genügend Unterstützung bietet. Dadurch muss der Piriformis kompensatorisch arbeiten, was zu einer Überlastung und Verspannung führt. Dies kann Schmerzen im Gesäss, unteren Rücken und entlang des Verlaufs des Ischiasnervs verursachen.

Beschwerden bei zu schwacher Gesässmuskulatur

Eine schwache Gesässmuskulatur kann eine Reihe von Beschwerden verursachen, die sich auf verschiedene Körperregionen auswirken:

1. Rückenbeschwerden: Schwache Gesässmuskeln können zu einer unzureichenden Stabilisierung des Beckens und der Lendenwirbelsäule führen. Dies kann zu einer Überlastung der unteren Rückenmuskulatur und somit zu Rückenschmerzen (Lumbalgie) führen.

2. Hüftschmerzen: Eine unzureichende Stabilität und Kraft der Gesässmuskulatur kann zu einer Überlastung der Hüftgelenke führen, was Schmerzen und Entzündungen verursachen kann. Dies ist häufig bei Läufern und anderen Sportlern zu beobachten.

3. Kniebeschwerden: Eine schwache Gesäßssmuskulatur führt zu einer Fehlstellung und Instabilität der Hüfte, was wiederum das Kniegelenk falsch belastet. Dies kann zu verschiedenen Knieproblemen wie Patellofemoralem Schmerzsyndrom oder IT-Band-Syndrom führen.

4. Fuss- und Sprunggelenksschmerzen: Durch die mangelnde Stabilität und Kontrolle der Hüfte kann es zu Fehlbelastungen und Dysbalancen in den unteren Extremitäten kommen, die bis in die Füsse und Sprunggelenke führen können.

5. Trendelenburg-Gangbild: Eine Schwäche des M. gluteus medius kann zu einem Trendelenburg-Gangbild führen, bei dem das Becken auf der nicht belasteten Seite während des Gehens abfällt. Dies führt zu einer ungleichen Belastung der Bein- und Rückenmuskulatur und kann Schmerzen und Verletzungen verursachen.

6. Plantarfasziitis: Eine unzureichende Stabilität der Hüfte kann die Belastung auf die Füsse erhöhen und Plantarfasziitis verursachen.

7. Ischiasschmerzen: Fehlhaltungen und Muskelverspannungen durch eine schwache Gesässmuskulatur können Ischiasschmerzen auslösen oder verschlimmern.

Rolle der Massage und gezielten Lockerung des Hüftbeugers

Massageball: Ein Massageball kann helfen, Muskelverspannungen zu lösen und die Durchblutung zu verbessern. Allerdings erreicht ein Massageball oft nicht tief genug, um verklebte Faszien und tieferliegende Muskelstrukturen effektiv zu behandeln. Zudem ersetzt er nicht die gezielte Bearbeitung der Muskulatur durch einen Therapeuten, die notwendig ist, um tieferliegende Verspannungen und Verklebungen zu lösen.

Gezielte Massage: Eine professionelle Massage, insbesondere eine Sport- oder medizinische Massage, kann tiefer in die Muskulatur und das umliegende Gewebe eindringen. Bei der Massage in Köniz und der Massage in Bern ist die gezielte Lockerung des Hüftbeugers und des Piriformis durch einen Sportmasseur oder medizinischen Masseur EFA besonders wichtig. Diese Fachleute sind darauf spezialisiert, nicht nur die Gesässmuskulatur, sondern auch angrenzende Strukturen wie den Piriformis, die Iliotibialband (IT-Band) und die Hüftbeuger (M. iliopsoas) effektiv zu behandeln. Eine solche gezielte Massage kann Verspannungen lösen, die Durchblutung verbessern und die Regeneration fördern.

Übungen zur Kräftigung der Gesässmuskulatur

Eigengewichtsübungen:

  1. Glute Bridges (Brücke): Stärkung des M. gluteus maximus.
  2. Clamshells (Muschel): Aktivierung des M. gluteus medius und minimus.
  3. Lunges (Ausfallschritte): Ganzheitliche Kräftigung der Gesässmuskulatur und der Beine.
  4. Squats (Kniebeugen): Eine der effektivsten Übungen für den gesamten unteren Körper, inklusive der Gesässmuskulatur.

Freigewichtübungen:

  1. Deadlifts (Kreuzheben): Kräftigung des M. gluteus maximus und des unteren Rückens.
  2. Weighted Squats (Kniebeugen mit Gewichten): Erhöhte Belastung für eine intensivere Kräftigung.
  3. Step-Ups (Stufensteigen): Fokussiert auf den M. gluteus maximus und den M. quadriceps femoris.

Breiter Stand und einbeinige Übungen:

  1. Sumo Squats: Betonen den M. gluteus maximus und die Adduktoren.
  2. Bulgarian Split Squats: Fördern die Stabilität und Kraft der Gesässmuskulatur, insbesondere des M. gluteus medius.

Kombination von Krafttraining und Massage

Die effektivste Behandlung besteht aus einer Kombination von gezieltem Krafttraining und regelmässiger Sport- oder medizinischer Massage.

Krafttraining: Ziel ist der gezielte Aufbau der Gesässmuskulatur und die Verbesserung der neuromuskulären Ansteuerung. Regelmässiges Training mit den oben genannten Übungen fördert die Muskelkraft und Stabilität der Hüftregion.

Massage in Köniz und Bern: Regelmässige Massage hilft, Muskelverspannungen zu lösen, die Durchblutung zu verbessern und die Regeneration zu fördern. Eine gezielte Lockerung des Hüftbeugers durch einen qualifizierten Sportmasseur oder medizinischen Masseur EFA in Köniz oder Bern kann besonders effektiv sein. Diese Massagen unterstützen die Effektivität des Krafttrainings und können Verletzungen vorbeugen.

Durch diese kombinierte Herangehensweise können muskuläre Dysbalancen behoben, die funktionale Stabilität verbessert und sportliche Leistungen gesteigert werden.

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