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Das FTEM-Konzept bietet einen umfassenden und strukturierten Ansatz für die Entwicklung von Sportlern, der sich durch seine Anpassungsfähigkeit und langfristige Ausrichtung auszeichnet. Es ist nicht nur im Jugend- und Schulsport von Vorteil, sondern auch im Erwachsenensport, da es eine nachhaltige Leistungsentwicklung ermöglicht. Trotz seiner Stärken, wie der individuellen Förderung und der ganzheitlichen Perspektive, ist die Umsetzung ressourcenintensiv und erfordert eine sorgfältige Anpassung an die individuellen Entwicklungswege der Athleten. Besonders im Ausdauersport und Triathlon kann das FTEM-Konzept dazu beitragen, Athleten systematisch zu Spitzenleistungen zu führen und ihre sportliche Karriere nachhaltig zu unterstützen. Die Anwendung des FTEM-Konzepts im Triathlon sowohl bei Jugendlichen als auch bei Erwachsenen kann zu einer gezielten und erfolgreichen Förderung der Athleten führen, wobei die spezifischen Anforderungen und Entwicklungsstufen der Athleten berücksichtigt werden.

Definition und Ursprung des FTEM-Konzepts

Das FTEM-Konzept ist ein strukturierter Entwicklungsweg für Athleten, der in vier Phasen unterteilt ist: Foundation (F), Talent (T), Elite (E) und Mastery (M). Es wurde von Swiss Olympic entwickelt, um eine einheitliche und systematische Förderung von Sportlern in der Schweiz zu gewährleisten. Das Konzept bietet einen klaren Leitfaden für die Entwicklung von Sporttalenten, von den Anfängen bis zur Weltspitze.

Phasen des FTEM-Konzepts

  1. Foundation (F): Diese Phase legt die Grundlage für die sportliche Entwicklung. Sie umfasst die frühe Kindheit bis zum Anfang der Jugend und fokussiert sich auf die allgemeine Bewegungskompetenz und die Freude am Sport. Ziel ist es, eine breite Basis an motorischen Fähigkeiten zu entwickeln.
  2. Talent (T): Hier werden spezifische Talente identifiziert und gefördert. Die Athleten spezialisieren sich zunehmend auf bestimmte Sportarten und beginnen mit einem systematischeren Training. Diese Phase erstreckt sich oft bis zum späten Jugendalter.
  3. Elite (E): In dieser Phase werden die Athleten in Hochleistungssport integriert. Sie erhalten intensives und spezialisiertes Training, um sich auf nationale und internationale Wettkämpfe vorzubereiten. Mentale und physische Vorbereitung sowie sportartspezifische Techniken stehen im Mittelpunkt.
  4. Mastery (M): Diese Phase ist für Athleten, die das höchste Niveau in ihrem Sport erreicht haben. Der Fokus liegt auf der Perfektionierung der Technik, der kontinuierlichen Verbesserung und der Aufrechterhaltung der Leistung auf höchstem Niveau.

Warum das FTEM-Konzept sinnvoll ist

Das FTEM-Konzept ist sinnvoll, weil es eine strukturierte und langfristige Perspektive für die sportliche Entwicklung bietet. Es berücksichtigt die unterschiedlichen Entwicklungsstufen von Athleten und stellt sicher, dass sie die richtige Unterstützung und Ressourcen zur richtigen Zeit erhalten. Durch die klare Unterteilung in Phasen können Trainer und Betreuer gezielte Massnahmen ergreifen, um die Athleten optimal zu fördern.

Anwendung im Erwachsenensport

Das FTEM-Konzept ist nicht nur im Jugend- und Schulsport (J&S) sinnvoll, sondern auch im Erwachsenensport. Für Erwachsene bietet es eine Möglichkeit, sportliche Fähigkeiten systematisch zu verbessern und auf höchstem Niveau zu bleiben. Besonders im Bereich des Breitensports kann das Konzept helfen, die Motivation zu erhöhen und die sportliche Leistung kontinuierlich zu steigern.

Stärken des FTEM-Konzepts

  • Strukturierte Entwicklung: Das Konzept bietet eine klare Struktur für die langfristige Entwicklung von Sportlern.
  • Individuelle Förderung: Athleten werden basierend auf ihrem Entwicklungsstand und ihren Talenten individuell gefördert.
  • Ganzheitlicher Ansatz: Neben der physischen Entwicklung wird auch die mentale und technische Ausbildung der Athleten berücksichtigt.
  • Langfristige Perspektive: Das Konzept fördert eine nachhaltige sportliche Entwicklung, die auf langfristigen Erfolg abzielt.

Mögliche Schwächen des FTEM-Konzepts

  • Komplexität: Die Umsetzung des Konzepts erfordert eine sorgfältige Planung und Koordination, was für kleinere Vereine oder weniger entwickelte Sportstrukturen eine Herausforderung darstellen kann.
  • Ressourcenintensiv: Eine effektive Umsetzung des FTEM-Konzepts erfordert erhebliche Ressourcen, sowohl in Bezug auf qualifizierte Trainer als auch auf finanzielle Mittel.
  • Individuelle Unterschiede: Nicht alle Athleten entwickeln sich nach dem gleichen Zeitplan, was Anpassungen des Konzepts erforderlich macht.

Anwendung im Ausdauersport, insbesondere im Triathlon

Der Triathlon, bestehend aus den Disziplinen Schwimmen, Radfahren und Laufen, eignet sich besonders gut für die Anwendung des FTEM-Konzepts. Hier ist eine strukturierte und systematische Entwicklung entscheidend, um in allen drei Disziplinen Spitzenleistungen zu erzielen.

  1. Foundation (F):
    • Schwimmen: Fokus auf grundlegende Schwimmtechniken und Wassergewöhnung.
    • Radfahren: Entwickeln grundlegender Radfahrfähigkeiten und Sicherheitsaspekte.
    • Laufen: Förderung der allgemeinen Lauftechnik und Ausdauer.
  2. Talent (T):
    • Schwimmen: Verfeinerung der Technik und Einführung von wettkampfspezifischem Training.
    • Radfahren: Erhöhung der Trainingsintensität und Einführung von Intervalltraining.
    • Laufen: Spezialisierung auf wettkampfspezifische Distanzen und Techniken.
  3. Elite (E):
    • Schwimmen: Intensives Techniktraining, Wettkampfsimulationen und Konditionstraining.
    • Radfahren: Hochintensives Training, Wettkampfvorbereitung und taktisches Training.
    • Laufen: Spitzenbelastungen, Wettkampfvorbereitung und mentale Vorbereitung.
  4. Mastery (M):
    • Schwimmen, Radfahren, Laufen: Kontinuierliche Perfektionierung der Techniken, Erhaltung und Verbesserung der physischen Leistungsfähigkeit, strategische Wettkampfvorbereitung und -durchführung.

Umsetzung des FTEM-Konzepts im Sportcoaching

Für Jugendliche im J&S-Alter

Foundation (F):

  • Schwimmen: Spielerische Einführung ins Wasser, einfache Technikübungen und Schwimmspiele. Ziel ist es, die Kinder mit dem Wasser vertraut zu machen und ihnen grundlegende Schwimmfähigkeiten beizubringen.
  • Radfahren: Förderung der Fahrtechnik und der Sicherheit auf dem Fahrrad durch regelmässige Ausfahrten, Geschicklichkeitsübungen und Verkehrstraining.
  • Laufen: Spassorientierte Laufspiele, Förderung der Grundlagenausdauer durch lockeres Laufen in der Natur und Einführung in die richtige Lauftechnik.

Talent (T):

  • Schwimmen: Spezialisierte Techniktrainings, Einführung in verschiedene Schwimmstile und Vorbereitung auf erste Wettkämpfe.
  • Radfahren: Erhöhung der Trainingsintensität, Einführung von Intervalltraining und Bergfahrten. Teilnahme an ersten Rennen, um Wettkampferfahrung zu sammeln.
  • Laufen: Spezialisierung auf spezifische Laufstrecken und -distanzen, wettkampfspezifisches Training und Technikverfeinerung.

Elite (E):

  • Schwimmen: Intensivierung des Trainings mit Fokus auf Technik, Geschwindigkeit und Ausdauer. Regelmässige Wettkampfsimulationen und Teilnahme an nationalen Wettkämpfen.
  • Radfahren: Hochintensives Training, Fokus auf Kraft und Ausdauer, taktisches Training und Rennsimulationen. Teilnahme an nationalen und internationalen Wettkämpfen.
  • Laufen: Spitzenbelastungstraining, mentale Vorbereitung und spezialisierte Technikübungen. Teilnahme an nationalen und internationalen Wettkämpfen.

Mastery (M):

  • Schwimmen, Radfahren, Laufen: Fortlaufende Perfektionierung der Techniken, strategische Wettkampfvorbereitung, individuelle Anpassungen des Trainingsplans zur Maximierung der Leistungsfähigkeit und Minimierung von Verletzungsrisiken.

Für Erwachsene Athleten im Coaching

Foundation (F):

  • Schwimmen: Verbesserung der Grundtechnik, Einführung in spezifische Übungen zur Verbesserung der Wasserlage und Effizienz.
  • Radfahren: Förderung der Fahrtechnik, Einführung in die Nutzung von Trainingsgeräten (z.B. Rollentrainer) und Sicherheitstraining.
  • Laufen: Optimierung der Lauftechnik, Grundlagenaufbau der Ausdauer durch regelmässiges, moderates Lauftraining.

Talent (T):

  • Schwimmen: Verbesserung der Ausdauer und Geschwindigkeit durch strukturierte Trainingspläne und Techniktraining. Teilnahme an ersten Wettkämpfen.
  • Radfahren: Einführung in strukturierte Trainingsmethoden wie Intervall- und Kraftausdauertraining. Teilnahme an längeren Radrennen oder Triathlons.
  • Laufen: Erhöhung der Trainingsintensität, Teilnahme an Wettkämpfen und Verbesserung der spezifischen Lauftechnik.

Elite (E):

  • Schwimmen: Intensiviertes Training mit Schwerpunkt auf Wettkampfvorbereitung, spezifische Technikdrills und Konditionstraining.
  • Radfahren: Spezifisches Hochleistungstraining, Fokus auf Renntaktik und Leistungsoptimierung. Teilnahme an hochkarätigen Wettkämpfen.
  • Laufen: Spezialisierte Hochleistungseinheiten, mentale Wettkampfvorbereitung und detaillierte Analyse der Lauftechnik.

Mastery (M):

  • Schwimmen, Radfahren, Laufen: Erhaltung und kontinuierliche Verbesserung der Spitzenleistung, individualisierte Trainingspläne zur Maximierung der Effizienz und strategische Vorbereitung auf grosse Wettkämpfe. Regelmässige Anpassung und Optimierung des Trainingsplans basierend auf Leistungsdaten und Feedback.

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